Was können wir gegen den Rückgang wild lebender Bestäuber tun?
Es gibt immer weniger bestäubende Insekten, und das gefährdet die Versorgung mit Lebensmitteln, unseren künftigen Wohlstand und die Natur. Die EU-Institutionen und viele europäische Länder, Regionen und Städte gehen mit einer Reihe von Initiativen dagegen vor, doch sind viele Probleme weiter ungelöst.
Wie lösen wir Probleme bei der Umsetzung und bringen konkrete Maßnahmen auf den Weg?
Keine leicht zu beantwortende, sondern vielmehr eine ziemlich anspruchsvolle Frage, die hier zur Debatte steht! Und mit dieser Aufgabe sind 100 zufällig ausgewählte junge Europäerinnen und Europäer zwischen 18 und 29 Jahren betraut. Als Mitglieder der Versammlung werden sie von September 2025 bis März 2026 Lösungen und politische Empfehlungen formulieren.
Da dieses Problem jedoch uns alle betrifft, möchten wir, dass alle Bürgerinnen und Bürger mitdiskutieren können.
Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie mitreden können und warum das wichtig ist.

Warum Bestäuber so wichtig sind
Zu den wild lebenden bestäubenden Insekten zählen Solitärbienen, Hummeln, Schwebefliegen, Schmetterlinge und Motten sowie eine Reihe anderer Fliegen, Wespen und sogar Käfer! Diese unscheinbaren Tierchen sind für menschliche Gesellschaften und die Natur sehr viel wichtiger, als man aufgrund ihrer Winzigkeit vermuten würde. Rund vier von fünf Nutz- und Wildpflanzen sind auf Bestäuber angewiesen, die ihre Pollen verbreiten und ihnen dabei helfen, sich zu vermehren.
Davon abgesehen sind Insekten auch für die Schädlingsbekämpfung und die Bodengesundheit wichtig und ein notwendiges Glied in der Nahrungskette.
Wenn die Zahl dieser Tiere – aufgrund veränderter Landnutzung, intensiven Anbaus und Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, Umweltverschmutzung, invasiver Arten sowie des Klimawandels – zurückgeht, dann betreffen die Folgen ganze Ökosysteme, zum Schaden der Artenvielfalt, der Lebensmittelerzeugung, der Wirtschaft und letztlich des menschlichen Wohlergehens. Wer Bestäuber schützt, geht also gleich ein ganzes komplexes Geflecht gesellschaftlicher und ökologischer Herausforderungen an.

Was für uns Menschen auf dem Spiel steht
Da unser Leben eng mit dem Schicksal der Bestäuber verflochten ist, sollte die Diskussion darüber, was zu tun ist, in der breiten Öffentlichkeit stattfinden.
Die Ernährungssicherheit ist eine Existenzfrage, doch welche Art Lebensmittel wir auf welche Weise erzeugen, wirkt sich erheblich auf unsere Kultur und Wirtschaft aus. Der Schutz dieser Insekten wird auch beeinflussen, wie wir mit unseren Grünflächen umgehen – von privaten Gärten über öffentliche Parks bis hin zu Naturschutzgebieten. Wie viele andere Aspekte der Umweltkrise regt uns der Rückgang der Bestäuber zum Nachdenken über das große Ganze in den Beziehungen unserer Gesellschaften zur lebendigen Umwelt an.
Junge Menschen haben ein besonderes Interesse an dieser Diskussion, denn sie werden einen Großteil ihres Lebens mit den Folgen der Krise und den Entscheidungen, die wir heute treffen – oder eben nicht treffen –, zurechtkommen müssen. Daher werden auf dieser Versammlung junge Bürgerinnen und Bürger zusammenkommen. Da die Diskussion uns aber alle angeht, wird mit dieser Plattform ein Raum für den breiteren Austausch geschaffen.

Zeitleiste
- Juni bis September 2025Online-Debatte
Erweiterung der Diskussionsgrundlage um Erfahrungen und Bedenken von Bürgerinnen und Bürgern.
- 26. bis 28. September 2025Erste Tagung der Versammlung – Brüssel
Untersuchung der Thematik und Kursbestimmung
- Oktober und November 2025Online-Debatte
Brainstorming von Ideen und Sammeln von Beispielen
- 5. bis 7. Dezember 2025Zweite Tagung der Versammlung – Brüssel
Erörterung von Optionen und Überlegungen zu den Herausforderungen; Beginn der Arbeit an den Empfehlungen
- Januar und Februar 2026Online-Debatte
Überlegungen zu den ursprünglichen Vorschlägen der Versammlung
- 6. bis 8. März 2026Dritte Tagung der Versammlung – Brüssel
Abschließende Formulierung der Empfehlungen
Alle können an der Diskussion teilnehmen!
In den kommenden Monaten können Bürgerinnen und Bürger aus ganz Europa auf dieser Plattform ihre Meinungen und Erfahrungen austauschen, um ein wirklich interaktives Diskussionsforum zu schaffen.
Alle sind willkommen, mitzudiskutieren und ihre Gedanken zu den Ideen beizusteuern, die gerade entwickelt werden. So können wir sichergehen, möglichst viele verschiedene Bedenken, Bedürfnisse und Sichtweisen zu berücksichtigen.
Die Diskussion auf der Plattform wird mit den Erörterungen in der Versammlung einhergehen, damit sichergestellt ist, dass sich beide Vorgänge gegenseitig möglichst gut „bestäuben“.
Sie können Ihren Beitrag hier – auf der Plattform für Bürgerbeteiligung – leisten, behalten Sie sie also im Auge!

Was von der Versammlung zu erwarten ist
Zum Auftakt erfahren die jungen Versammlungsmitglieder etwas über die wichtigsten Herausforderungen, vor denen der Schutz der Bestäuber steht.
Die meiste Zeit werden sie jedoch über verschiedene Perspektiven sprechen, über Lösungen brainstormen und neue Ansätze zur Bewältigung dieser Herausforderungen diskutieren.
Zum besseren Verständnis der politischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge werden sich die Versammlungsmitglieder außerdem mit Politiker*innen, Interessenträger*innen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen austauschen.
Zum Schluss werden sie Empfehlungen für die EU-Institutionen und andere Entscheidungsträger sowie maßgebliche Interessenträger ausarbeiten.
Die Versammlung bietet außerdem Gelegenheit, darüber nachzudenken, welche Rolle die Jugend gemeinsam mit den europäischen Institutionen langfristig in der Umweltpolitik auf EU-Ebene spielen kann.

Weiterführende Informationen
Informieren Sie sich im „Bestäuber-Info“ (Future Brief 23; in englischer Sprache) und weiteren Informationsmaterialien über Bestäuber, ihre Bedeutung und die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind.
Erfahren Sie, was die EU bereits jetzt tut.
Entdecken Sie im Park der Bestäuber, wie unsere Welt ohne bestäubende Insekten aussehen würde.