Wie wünschen wir uns ein Europa, in dem alle heutigen und kommenden Generationen zu ihrem Recht kommen?

In den kommenden Wochen treffen sich 150 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus allen 27 Mitgliedstaaten, um darüber zu diskutieren, wie eine generationengerechte Europäische Union aussehen sollte und was wir für eine Zukunft tun können, in der sich alle Generationen entfalten können.
In einer Zeit des Wandels und des Übergangs will die Europäische Union auf ihrer gemeinsamen Geschichte aufbauen und den Blick nach vorn, in eine nachhaltige und inklusive Zukunft richten. Um dorthin zu gelangen, müssen wir dafür sorgen, dass unsere heutigen Entscheidungen künftigen Generationen keinen Schaden zufügen und dass Menschen unterschiedlichen Alters solidarischer sind und stärker aufeinander zugehen.
Vor diesem Hintergrund sollen sich die Teilnehmenden über Folgendes Gedanken machen:
- Wie kann das Trennende zwischen den Generationen zum Nutzen aller durch die Förderung eines Narrativs von Solidarität, gegenseitiger Hilfe und geteilter Verantwortung überwunden werden?
- Wie können wir einen Ausgleich zwischen den Bedürfnissen und Interessen aller Altersgruppen, auch der künftigen Generationen, herbeiführen?
- Wie können wir langfristig denken, um eine gerechtere und widerstandsfähigere Gesellschaft aufzubauen?
Was vom Forum zu erwarten ist

Die Europäische Kommission möchte die Forumsteilnehmenden zu vollwertigen Partnerinnen und Partnern bei der Ausarbeitung ihrer Strategie für Generationengerechtigkeit machen.
Sie alle werden gemeinsam ihre Standpunkte als Bürgerinnen und Bürger aus unterschiedlichen Generationen diskutieren und dabei aus dem Schatz ihrer vielfältigen Lebenserfahrung schöpfen. Sie werden sich mit Visionen über eine gerechtere Zukunft für alle beschäftigen, mögliche Wege zur Verwirklichung dieser Visionen erkunden und darüber sprechen, welche Ideen und Aktionen die größte Durchschlagskraft haben können. Am Ende werden die Bürgerinnen und Bürger als erste die konkreten politischen Vorschläge begutachten und kommentieren, die politische Entscheidungsträger*innen gemeinsam mit Sachverständigen ausarbeiten, um eine für alle Generationen gerechtere Europäische Union voranzubringen.
Abschließend wird das Forum eine Reihe von Empfehlungen abgeben, die in die Strategie für Generationengerechtigkeit einfließen werden.
Zeitplan
Das europäische Bürgerforum zur Generationengerechtigkeit wird an drei Wochenenden zwischen September und November 2025 tagen.
- 12.-14. September:1. Tagung – Brüssel
- Einführung in das Thema „Generationengerechtigkeit“
- Austausch erster Ideen, die die Teilnehmenden am vielversprechendsten für diese Maßnahme finden
- 17.-19. Oktober2. Tagung – online
- Bestandsaufnahme der ersten Sitzung und Entwicklung von Ideen nach Thema und Fragestellung
- Erste Phase der Ausarbeitung von Empfehlungen
- 14.-16. November:Abschlusstagung – Brüssel
- Erarbeitung von Schlussfolgerungen aus den Debatten und Empfehlungen für die EU-Kommission
- Erläuterung der nächsten Schritte – Auswirkungen auf die EU-Politik
- Oktober - DezemberGemeinsames Ausgestalten der Strategie
Wie genau soll die Strategie aussehen? In welche Richtung wollen wir gehen?
Generationengerechtigkeit: Wovon reden wir?

Infolge internationaler Initiativen – wie des am 22. September 2024 von Staatsführungen aus der ganzen Welt unterzeichneten UN-Zukunftspakts – erklärte die Kommission in ihren Politischen Leitlinien für 2024-2029, dass die Europäische Union angesichts des „Unbehagens in der Gesellschaft“ dafür sorgen muss, „dass die Entscheidungen, die heute getroffen werden, künftigen Generationen keinen Schaden zufügen, und … (dass die Kommission) auf mehr Solidarität und Interaktion zwischen Menschen unterschiedlichen Alters hinarbeiten“ wird.
Diese Aufgabe wurde EU-Kommissar Glenn Micallef übertragen, der in seinem Mandatsschreiben beauftragt wurde, „eine Strategie für Generationengerechtigkeit zu entwickeln, um aufzuzeigen, wie die Kommunikation zwischen den Generationen gestärkt werden kann, und um sicherzustellen, dass die Interessen heutiger und künftiger Generationen während der gesamten Politikgestaltung und Rechtsetzung gewahrt werden“.